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Porträt zeichnen für Anfänger - Schritt für Schritt.

In diesem Artikel sollen unsere Besucher das Zeichnen eines Porträts lernen, so dass es dem Modell oder der Vorlage auch ähnlich sieht.
Beim Zeichnen eines Porträts ist die erste Voraussetzung das richtige Sehen und Erkennen. Dieses gilt für das Zeichnen nach einem Modell genau so wie für das Zeichnen nach einer Vorlage.

Bevor Sie beginnen mit dem Zeichnen, sollten Sie also zunächst die Eigenarten des Gesichts der zu porträtierenden Person erfassen. In der rechten Zeichnung erkennen Sie die Proportionen eines anonymen Gesichts. Das wird bei vielen Menschen so in etwa stimmig sein. Bei der Person, die Sie porträtieren wollen kann es aber entscheidend abweichen. Diese Unterschiede müssen Sie zunächst erkennen. Häufig ist es so, dass die tatsächlichen Proportionen nicht stimmig sind. Das wird Ihre Zeichnung von Anfang an belasten. Also, als wichtigste Merkmale des Gesichts sind die zentralen Positionen. Das sind in der Vertikalen die Höhe die Augen, in der Horizontalen die Nasenwurzel. Das gilt selbstverständlich nur bei gerader Kopfhaltung des Modells. Wenn der Kopf erhoben ist, dann sitzen die Augen entsprechend tiefer in der Zeichnung. Ist der Kopf leicht gesenkt (wie in dem Porträt weiter unten), dann "wandert" die Lage der Augen nach Oben.

Anhand meiner Porträt-Zeichnung von Rufus Schlickenrieser aus Pforzheim werden wir jetzt Schritt für Schritt beginnen die Anleitung für ein von Ihnen zu zeichnendes Porträt zu erstellen. Ich wünsche Ihnen bei Ihrem Unterfangen viel Erfolg - und dem Modell viel Vergnügen mit seiner vielleicht ersten Porträtzeichnung.
Schritt 1: Sie erfassen die Kopfform mit weichen Stiften auf dem Papier (oder der Leinwand). Wichtig ist hierbei, dass Sie wirklich mit weichen Stiften arbeiten und nicht so sehr aufdrücken. Damit würden Sie Riefen in das Bild "fräsen". Wie bei vielen Tätigkeiten ist es auch beim Zeichnen so, dass die ersten Schritte einen entscheidenden Vor- oder Nachteil für das Ergebnis bringen. "Gefräste Linien" würden in diesem Fall bedeuten, dass sich an diesen Stellen beim Schraffieren oder Schattieren Falten im Gesicht zeigen, die dort nicht sind. Das sollten Sie dem Modell nicht antun.
Schritt 2: Sie legen nun die Details des Gesichts an: Augen, Nase, Mund Ohren, Haaransatz, Kinn und den Hals. Auch hier drücken Sie nicht zu stark auf, sondern versuchen zunächst diese Details stimmig zu gestalten. Die Verhältnisse zueinander werden nicht im ersten Versuch richtig sein. Scheuen Sie sich nicht, es weiter zu probieren. Sie sollten dabei nicht radieren, sondern mit neuen Linien an der richtigeren Stelle Zeichnen. Dabei haben Sie die vorigen "falschen" Linien als Hilfslinien. Das wird Ihnen die weitere Arbeit erleichtern.
Schritt 3: Jetzt formen Sie die Gesichtsdetails aus. Schattieren Sie durch sanfte Schraffuren - immer in Richtung von Tiefen in Höhen, und von Schatten zu Hell - jedes Detail im Zusammenhang mit dem gesamten Gesicht. Also nicht zunächst die Nase total auszeichnen, dann die Augen usw. Sondern tatsächlich immer am ganzen Gesicht des Modells arbeiten. So erreichen Sie eine Homogenität in der Zeichnung und eine Ähnlichkeit mit der porträtierten Person oder der Vorlage.
Schritt 4: Jetzt können Sie den Gesichtsdetails Charakter geben. Weiter ausformen, aber auch an Besonderheiten des Gesichts arbeiten: Flecken und Falten, Hautunregelmäßigkeiten, Augenfarbe, abstehende Haare der Augenbrauen usw. Aber bitte bedenken Sie: je mehr Sie ein Detail ausarbeiten, desto mehr wird es auffallen, wenn andere nur unvollkommen gezeichnet sind. Wenn Sie also ein klitzekleines Fältchen im Ohrläppchen zeichnen, sollten auch die strengeren Falten - wie über der Nasenwurzel im Bild enthalten sein.
Die Detailseiten im Zusammenhang: Gesicht - Augen - Mund - Nase - Ohren

Ergänzendes Thema: eine Hand Zeichnen.

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