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Farben selber machen

Künstler nutzen die Möglichkeiten der Farben zum Malen von Bildern in unterschiedlichen Techniken. Beliebt sind in der Malerei für Aquarellmalerei die wasserlöslichen Acrylfarben und Aquarellfarben, so wie für Ölmalerei auf Leinwand oder Holztafeln die Ölfarben. Farben mit Pigmenten selber machen Die modernen Acrylfarben haben Ölfarben von den Paletten der Kunstmaler und der Hobbykünstler abgelöst. Die bessere Handhabung und der neutrale Geruch spricht für das benutzerfreundliche Acryl, die leuchtende Brillanz aber für die Ölfarben. Gute Bilder lassen sich mit beiden Farbtypen malen, der entscheidende Faktor für eine Farbsubstanz ist hier die persönliche Neigung und die Möglichkeiten des jeweiligen Künstlers. Wobei alle Farben in verschiedenen Gebinden im Fachhandel für Künstlerbedarf malfertig gekauft, aber auch mit Pigmenten leicht selber hergestellt werden können. Lernen Sie: Acrylfarbe selber machen - Ölfarbe selber machen.

Was ist Farbe?

Der Begriff Farbe - bezeichnet die Brechung des Lichts in einem bestimmten Bereich. Jedes ausgestrahlte Licht bedeutet eine breitbandige Wellenstrahlung. Die Wellenlängen werden in Nanometern (einem Milliardstel Meter) gemessen. Das menschliche Auge kann diejenigen Wellenbrechungen wahrnehmen, die im Bereich zwischen 380 und 760 Nanometer liegen. Der übrige Bereich kann vom menschlichen Auge nicht wahrgenommen werden. Unterhalb der Brechung von 380 Nanometern liegt der infrarote, oberhalb von 760 Nanometern der ultraviolette Bereich.

Leinwandbilder mit Acrylfarben Malen

Acrylfarbe in FlaschenSehr stark verdünnt sind Acrylfarben häufig nicht wischfest, es ist in diesem Fall ein Zusatz von Reinacryl oder anderer bindender Mittel zu raten. Beliebt ist in diesem Fall die Anwendung von Farben Zugabe von Eiweiß oder oder auch von ganzen Eiern, dieses macht die Farbe sämig, sie lässt sich leicht mit Pinseln oder Spachteln verziehen, und zeigt nach der Trocknung eine samtmatte Oberfläche. Die mit Eiern oder Eiweiß versetzte Acrylfarbe sollte allerdings baldmöglichst verbraucht werden, da ansonsten eine strenge Geruchsentwicklung eintritt, welche die Farbe zwar nicht verdirbt, aber das soziale Umfeld gehörig in Unruhe versetzen kann. Acrylbilder malen kann also durchaus auch neben dem fertigen Bild ganz andere Ergebnisse erzielen. Viele Künstler machen ihre Farben selber. Aber, Kunstmaler hüten die Rezepte ihrer Farbforschung. Deshalb muss jeder für sich herausfinden, mit wie viel Pigmenten, Bindemitteln und eventuellen Zusätzen die Farbe selber hergestellt wird.

Farben selber herstellen.

Farben mit Pigmenten anrühren oder anreiben: um seine eigenen Farben herzustellen braucht der Künstler viel Geduld und, Sorgfalt und eine Systematik.
Acrylfarbe. Besonders bei Acrylfarben ist das der Fall. Denn je nach Anteils des Bindemittels Acryl verändert sich der Farbwert nach dem Auftrocknen. Das Reinacryl ist eine milchige, dickflüssige Substanz, die aber wasserklar auftrocknet und (zumeist) einen seidenmatten Glanz erzeugt. Je mehr Pigmente in der selber hergestellten Farbe sind, desto weniger Pigmente kann das Bindemittel abbinden. Die Folge ist, dass die Farbstoffe zum Teil auf der Farboberfläche lediglich "anhaften" und zwar fest verbunden - aber nicht mit dem Acryl umschlossen sind. Das Ergebnis ist dann das Aussehen der ungebundenen Pigmente. Wird sehr viel Acryl zu den Pigmenten gegeben, dann überwiegt der Bindemittel-Anteil, und auf der Farb-Oberfläche schwimmt das Acryl. Dabei wird der Farbton deutlich dunkler.
Ölfarbe. Ölfarbe zu machen ist arbeitsintensiver, aber dafür kann das Ergebnis schneller erkannt werden, da die Farbe nicht trocknen muss um den Farbwert zu zeigen. Bei der Ölfarbe müssen die Pigmente mit dem Öl angerieben werden. Das ist mühselig und verlangt nach Ausdauer. Die Pigmente müssen richtig "zerrieben" werden und mit dem Öl eine gemeinsame Konsistenz bilden. Als Öl wird ein reines, entschleimtes und gebleichtes Sonnenblumenöl oder Leinöl verwandt. Es können auch Malmittel zugegeben werden, welche die Trockenzeit beeinflussen und die Farbe geschmeidig halten.

Kaseinfarben herstellen

Für Kaseinfarben benötigen Sie nicht viel. Diese Farben haben eine hohe Leuchtkraft und mit organischen Pigmenten ergeben sie dauerhaft schöne Farben mit hoher Deckkraft. Der Nachteil ist allerdings bei Kaseinfarben (genau wie bei Ei-Tempera), dass sie ständig neu hergestellt werden müssen, weil sie verderben - und entsetzlich stinken wenn sie mal im Atelier vergessen werden. Zur Herstellung eignet sich ein Quark (mit Milch geht es auch - ist aber nicht so strahlend im Farbausdruck). Der Quark wird mit den Pigmenten gemischt und ist sofort vermalbar. Sie können jeden Quark nehmen, wenn es Magerquark ist werden die Farben trockener, bei fetteren Quarks glänzen die Farben mehr.

Farben für Kinder herstellen

Für Kinderfarben eignen sich alle Farben, die nicht schädlich oder gar giftig sind. Das ist bei den oben vorgestellten Farben (außer den Kaseinfarben) nicht immer der Fall. Sie brauchen dafür mineralische Pigmente und ein Bindemittel aus "hochprozentigem" Zuckerwasser oder aus eingeweichter Gelatine.
Mineralische Pigmente sind im Handel zu beziehen und bestehen häufig aus konzentrierten Erden und gefilterten Schlämmen. Aber Sie können auch die "Färbesubstanzen der Farbe" selber herstellen, dann wissen Sie genau was enthalten ist. Um solche Färbesubstanzen zu erhalten nehmen Sie die Lebensmittel, von denen Sie wissen, dass sie stark färben: z.B. Kirschen, Wachholderbeeren, Blaukraut, Curry usw.
Die Farbstoffe können Sie so extrahieren: Alle Früchte, die Sie verwenden brauchen nicht gekocht werden. Einfach entsaften und den Saft dick reduzieren. Das Fruchtfleisch ist meist nicht farbig, sondern nur die Schale oder der Saft, deswegen verringert sich die Konzentration der Farbe wenn Sie die ganzen Früchte pürieren. Danach mit dem Zuckerwasser oder der Gelatine mischen - fertig.
Farben aus anderen Lebensmitteln oder Gewürzen wie Karotten, Paprika, Rüben, Blaukraut usw. kurz aufkochen, abseihen und eindicken. Auch diese Farbstoffe sind dann mit dem Zuckerwasser oder der Gelatine gemischt fertige Farben, mit denen die Kinder Malen können.
Wenn Sie Farben aus Nussschalen herstellen (alle Nüsse sind geeignet), dann müssen Sie die Nussschalen mindestens 24 Stunden einweichen und dann auskochen. Der Rest ist dann genau wie bei den anderen Kinderfarben beschrieben.

Welche Farben werden womit hergestellt?
Es ist nicht so schwer sich vorzustellen, durch welche Mittel sich welcher Farbton gewinnen lässt. Aber manchmal ist es doch überraschend. Hier eine kleine unvollständige Liste von Substanzen, die folgende Farbtöne ergeben:
Rot: Rote Bete, Malven, Cranberrys, Hagebutten, Paprika, Kirschen usw.
Gelb bis Orange: Rhabarberwurzeln, Kamille, Karotten, Löwenzahnblüten, Birkenblätter, Curry, Gelbwurzel - die Pflanzen haben je nach Sorte unterschiedlich viel Farbstoffe, einfach ausprobieren.
Braun: Zwiebelschalen, Walnussschalen, Birkenrinde, Holunderrinde, schwarzer Tee, Kaffee, alte Brennnesselblätter.
Grün: alle Blätter von Gemüsen oder Beeren, also etwa: Himbeere, Brombeere, Spinat, Mangold und auch frische Brennnesselblätter.
Blau bis Violett: die äußeren Rotkohlblätter, reife Holunderbeeren, schwarze Johannisbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren. Eine sehr schöne "tiefe" rote bis rotblaue Farbe können Sie aus roten Weintrauben gewinnen. Allerdings ist das mit mehr Aufwand verbunden. Denn die Farbstoffe sitzen nicht im Fruchtfleisch sondern in der Schale der Trauben. Sie müssen also die Trauben schälen, die Schalen können Sie pürieren und soweit eindicken bis Sie zufrieden sind mit der Konsistenz.
Einfach etwas probieren, Kinder haben viel Freude an der Herstellung von Farben und helfen gerne mit.

Unser Tipp nicht nur für Kinder

AquarellfarbenAquarellmalerei etwas anders! Aquarellfarben sind extrem fein gemahlene Pigmente, die in Blöcken gepresst angeboten werden. Auch in Kindermalkästen sind schon hochwertige Pigmente vorhanden. Allerdings ergeben diese Farben beim Aquarellieren je nach Farbton einen unterschiedlichen Glanz auf das Bild. das kann in manchen Bildern extrem störend sein. Und eine Fixierung hilft da auch nicht wirklich weiter: das Bild glänzt danach meist wie eine Speckschwarte (selbst bei seidenmatten Fixativen).  Andere Ergebnisse aber bekommen Sie wenn Sie statt Wasser ein starkes Zuckerwasser verwenden. Das Bild wirkt dadurch einheitlicher und organischer.



Lernen Sie: Keilrahmen selber bauen

Auch Bildhauer nutzen Farben zum bemalen ihrer Skulpturen und Plastiken. Und sie verwenden auch Firnis um die Farben leuchten zu lassen und die Plastiken und Skulpturen zu schützen. Lernen Sie hier, wie ein Firnis selber hergestellt werden kann wenn Sie eigene Bilder malen wollen.

Farbe als Bildinhalt - diese Herangehensweise an die Malerei schließt den üppigen Einsatz von Farbsubstanzen in allen Kongruenzen weder zwingend ein noch aus. - Es gibt in diesem Sinne also auch Bilder, die ohne den Einsatz von Farbe überzeugen können. - Genau so, wie Bilder durch Farb-Häufungen oder Farb-Stapelungen ihre Vollendung erlangen können. Kunstmaler dieser Technik bezeichnen sich als Künstler, welche die Farbe nicht als Vehikel, sondern als Medium benutzen. Ergebnisse dieser Malerei finden sich in der modernen Malerei, in der zeitgenössischen Kunst, in welchen die Techniken der Nichtfarben in den Vordergrund gestellt werden. Siehe auch Farbenlehre

Begriffe aus der Kunst die mit dem Buchstaben F beginnen
Farbanwendung · Farben · Farbenlehre · Fensterbilder · Finissage · Firnis · Flachdrucke
Fotorealismus · Freskomalerei · Frottage · Frühsprungbildung

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